Lichtinstallatio

Centro Cultural Candido Mendes 2. Petrobras Exibition of Virtual Reality, Rio de Janeiro, Brasilien

6/99

Christian Möller und Jytte Basler


Ein wesentlicher Grundsatz zur richtigen Beleuchtung eines Objekts oder einer Szene besteht unter anderem darin, die Quelle des Lichts vor dem Betrachter so weit wie möglich zu verbergen. Nur das Objekt selbst soll im Spiel mit Licht und Schatten Beachtung finden. Üblicherweise werden daher Scheinwerfer, wie im Theater, weit weg von den Darstellern hoch über den Köpfen der Zuschauer positioniert, um diese so den der Aufmerksamkeit des Publikums zu entziehen.

Ideenskizze

Skizze Raum



Die Lichtinstallation „Downlights“ folgt diesem Prinzip und kaschiert seine Quellen der szenischen Beleuchtung. Das Experiment besteht hier im Spiel mit der Position der Lichtquelle. Thematisiert wird der Abstand zwischen Darsteller und Beleuchtungskörper, indem dieser auf das alleräußerste reduziert wird.

Kleider mit Innenbeleuchtung

In einem schwarzen, völlig abgedunkelten Raum bewegen sich dunkel gekleidete Darstellerinnen. Von außen durch eine Fensterscheibe in den Raum blickend, sieht der Betrachter eine stillebenartige Szene, deren einzige Beleuchtung aus einem sehr kalten Licht besteht das unter den Kleidern der Darstellerinnen im Raum hervortritt.

Unterrock mit Leuchtensystem

Detail Leuchten und Vorschaltgerät

Die eigens für diese Installation entworfenen Kleider sind mit Hilfe von Kaltkathodenröhren von innen beleuchtet. Die Darstellerinnen der Szene stehen in einem Licht, das sie quasi aus sich selbst herausprojizieren.

Das Beleuchtungssytem dieser Szene ist den Darstellern so unrealistisch nahe auf die Haut gerückt, daß eben dieser Abstand zwischen Figur und Lichtquelle in einem Maß an Bedeutung gewinnt, daß er die Szene dominiert. Es entsteht ein Bild aus einer fremden Welt. Eine räumliche Umgebung von extremer Künstlichkeit, ohne das außer eben diesem Abstand irgend etwas im eigentlichen Sinn ungewöhnlich wäre.
CM 5/99


Kostüme:
Monika Heinisch