Textraum oder der begehbare Texteditor
Virtual Reality Installation
Ars Electronica Center in Linz
9/96
Christian Möller
Die Installation besteht aus einem Stehpult mit einem in Augenhöhe eingelassenem Monitor, einem Datenhelm und einer gewöhnlichen Computermouse.
Der Datenhelm versetzt den Besucher in ein unendliche große, virtuelle Welt aus Buchstaben und Texten die von früheren Besuchern dieser Installation hinterlassen worden sind oder via Internet von virtuellen Ausstellungsbesuchern eingegeben worden sind. Die Position und Orientierung des Kopfes des Betrachters wird von einem an dem Datenhelm angebrachten 3D-Sensor gemessen um von der Grafik-Workstation das jeweils entsprechende perspektivisch richtige Bild ausrechnen und anzeigen zu lassen.
Die Texte von beliebiger Länge werden in 3D-Wireframe-Text stets orthogonal zur aktuellen Position des eingebenden Betrachters aufgestellt. Auf diese Weise bauen die Besucher eine stätig wachsende Achitektur aus gardinenartigen, halbtransparenten Flächen die bei näherer Betrachtung lesbar werden. Um einen Text in den virtuellen Raum hineinzu stellen kann sich der Besucher durch Klicken der Moustasten eine virtuelle Tastatur im Blickfeld erscheinen lassen und mit dieser seine Texte in den Raum hineinschreiben.
Der Umstand das die Texte nicht redigiert werden und von vielen Besuchern inhaltlich von dem „Duftnoten Hinterlassen, ich war hier“ Bedürfnis motiviert sind, macht diesen von Vielen gestalteten virtuelle Raum interessant und als dauerhafte Einrichtung auch im Sinne von Spuren hinterlassen, altern, Partina anlegen, konsistent.
Programmierung:
Gideon May
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