Home   | Arbeiten   | Vita   | Konzepte in Arbeit   | Mail  |

Die Stimme des Volkes

Interaktive Klanginstallation

Kunsthalle Schirn, Frankfurt/M

5/98

Christian Möller


Interaktive Audioinstallation anläßlich der Ausstellung „1848 Aufbruch zur Freiheit“ in der Rotunde der Kunsthalle Schirn in Frankfurt.


Paulskirche


Die Entwicklung von Rhetorik und Sprachkultur in 150 Jahren deutschem Parlamentarismus ist das Thema der Audioinstallation „Die Stimme des Volkes“. Sechzig ausgesuchte Redebeiträge von deutschen Parlamentariern aus dem ersten deutschen Parlament im Jahr 1848 der Frankfurter Paulskirche und aus dem Bonner Bundestag 1998 sind für die Besucher in der Installation interaktiv abrufbar.


Ideenskizze


Ausstellungsplakat


Alle in der Datenbank vorhandenen Parlamentarier-Reden sind als Tondokumente gespeichert, um in möglichst unverfälschter Form in den Installationsraum übertragen zu werden (die historische Reden wurden von Schauspielern nachvertont). In dem synchronen „Nebeneinander“ der Reden verschiedener Epochen wird, über den sachlichen Inhalt des Textes und der historischen Bedeutung seines Gegenstandes hinaus, vor allem die Form, sprich die Verwendung von Sprache selbst zum Thema.





Eine wohlüberlegte räumliche Organisation der aktuell vorhanden Einzelstimmen innerhalb des Installationraumes erlaubt den Besuchern, jederzeit mühelos sich einem bestimmten Parlamentarier zuzuwenden, um seinen Vortrag aus dem „Rauschen“ der „Stimmen des Volkes“ heraushören zu können.

Anlehnend an die Installation „Audio Grove“ , Tokyo 1997, besteht die Installations-Architektur aus 60 senkrecht in Abständen von je einem Meter aufgestellten Stahlrohren mit einem Durchmesser von 80 mm.




Jeder der Stahlstäbe ist über ein analog-kapazitives Sensorsystem mit dem Steuerungscomputer der Installation verbunden. Durch Berühren der Stangen ist der Ausstellungsbesucher nun in der Lage, bestimmte Parlamentarier innerhalb der Datenbank anzuwählen, um diese elektro-akustisch zur Sprache zu bringen.


Foyer Kunsthalle Schirn


Zwei Datenprojektore projizieren die Namen der durch die Besucher aktuell ausgewählten Parlamentarier auf eine großformatige Projektionsfläche im Foyer der Kunsthalle.




Redaktion:
Susanne Craemer

Tontechnik und Sampling:
Willi Bopp und Jo Schlosser

Programmierung:
Sven Thöne

Hardwareentwicklung:
Wolfgang Schemmert

Licht:
Stefan Zimmermann

Technik:
Ronald Kammer

Grafik:
Paul Claessen und Wolfgang Petermann

Das Projekt wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Rechtsanwalt-Sozietäten Oppenhoff & Rädler und Pfünder Volhard, Weber & Axner, sowie dem WDR-Schallarchiv und dem Tonarchiv des Deutschen Bundestages.