Space Balance
Interaktive VR-Installation
ARS-Electronica 92 in Linz, Österreich
9/92
Christian Möller
Ein reales Gebäude mit virtuellem Innenraum befindet sich gleichzeitig in verschiedenen Gleichgewichtszuständen.
Der Außenraum wird durch einen 16 m langen und 2 m breiten, schachtelartigen Objektkörper gebildet. Der Besucher betritt den Innenraum durch eine Lichtschleuse in der Gebäudemitte. Der Innenraum erscheint dem Betrachter in seiner realen Größe virtuell per Rückwandprojektion auf unmittelbar vor und hinter ihm angebrachten Projektionsflächen.
Virtueller Innenraum
Zwei miteinander vernetzte Computer (Silicon Graphics Indigos ELAN) rechnen und zeichnen die sich ständig verändernden Innenraumperspektiven in "realtime". In dem schmalen Mittelbereich zwischen den Projektionsflächen entsprechen Wände, Decke und Boden in ihrer Geometrie der virtuellen Abbildung auf den beiden Bildebenen.
Detailskizze Plattform
Plattform Interface
Der Betrachter steht im virtuellen Raum.
Der Boden im begehbaren Mittelbereich der Rauminstallation ist beweglich. Wie auf einem Schaukelbrett ändert sich die Neigung des Bodens je nach Standort des Betrachters. Der virtuelle Raum folgt dieser Bewegung.
An den Stirnseiten des Gebäudes, von der Gebäudemitte jeweils 8 m entfernt, stehen Lautsprecher, die computergesteuert den digitalisierten Sound des Auf-und Zusammentreffens im virtuellen Raum umher rollender Kugeln übertragen und den scheinbaren Ort ihres jeweiligen Aufpralls akustisch simulieren.
Schnitt und Grundriß
Ähnlich einem Aufenthalt unter Deck während einer Bootsfahrt bei hohem Seegang, wird der menschliche Gleichgewichtssinn irritiert. Im Unterschied zur Bootsfahrt steuert der Betrachter in der Rauminstallation seinen "Seegang" jedoch selbst. Ist die Illusion vollständig, muß der Betrachter auch nach Verlassen der Installation, trotz "festem Boden unter den Füßen", noch einige Zeit um sein Gleichgewicht ringen.
Programmierung:
Dieter Beck, Langen
Das Projekt wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von MBM Metallbau Möckmühl GmbH und der Städelschule, Institut für Neue Medien, Frankfurt.
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